Brief vom 01.04.1917

nicht lange warten. Warte, denkt er, ich schieß Eurer Infanterie in die
Kaffeetöpfe. Blaff, blaff, fängt also aufgeregt ein Kanonierbatte-
riechen (a)an(a) nach dem nächsten Dorf zu schießen. Blaue Bohnen, schwarze
wären mir lieber meint der Hiasl(1). Im übrigen kümmert ihn das
Geschieße der Bumber nicht. Er geht in seinen Keller. So kann das
nicht weitergehen, denkt der Abschnittskom.[mandeur] der schweren Art.[illerie]
Wumm sagt die dicke Bertha. Majestätisch segelt ihr Aprilscherz
hinüber zum Russen oder Rumänen. Gegen Ende der Flugbahn
geht´s ein bisschen mühsam und mit einem Seufzen der Erleich-
terung erreicht klein Berthachen das Ziel. Uff, da wären wir.
Donnerwetter, ich muß ja aufplatzen. Es war nämlich mit
Verzögerung verschossen. Pardautz, es löst sich in seine Be-
standteile auf. So ein schweres Dingelchen, wirkt beruhigend.

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Anmerkungen:

(a) nachträglich eingefügt

(1) mundartlich für Schütze. Der Ausdruck leitete sich von Matthias Klostermayr ab, den Bayerischen Hiasl, der zwischen 1736 und 1771 lebte, ein Wilderer und Anführer einer „gerechten Räuberbande“ war und um den sich zahlreiche Legenden ranken.

Letzte Änderung: 19.08.2009